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Um-fair-teilen statt Un-fair-teilen

Liebe Interessierte,

„von Ökonomie verstehe ich nichts“ – diese Aussage kommt immer dann, wenn es ans Eingemachte geht.  Steht doch die ökonomische Frage an erster Stelle, wenn es darum geht, die  Probleme der heutigen Zeit auf ihre Ursachen hin zu analysieren. Verblüffenderweise blenden – bis auf wenige Ausnahmen -  Politiker, Historiker, Mediziner, Philosophen, Soziologen, Theologen, Ethiker,  Friedensaktivisten, die meisten Schriftsteller und Journalisten, ja sogar Banker das Thema Ökonomie aus, weil sie meinen, dies habe mit ihrem Fachgebiet wenig zu tun. Dabei spielt unser Geldsystem eine fundamentale Rolle im Bereich der Wirtschaft und Gesellschaft.

Grafik Creutz 001 die Bedeutung des Geld- und Währungsbereichs

Und die Signale, dass etwas schief läuft, sind nicht mehr zu übersehen:

  • Extremer Anstieg der Geldvermögen
  • Extreme Verschuldung

Dadurch sind starke gesellschaftliche Veränderungen wahrnehmbar wie Ansteigen der Zahl der Hartz-IV-Bezieher, Altersarmut, Lohndumping, Grundsicherung für Rentner, Depressionen, Obdachlosig- und Orientierunglosigkeiten, Selbsttötungen, Leerstände in Städten und Gemeinden, Kriminalität, Prostitution und Verwahrlosung.

Der Turmbau zu Babel - Pieter Brueghel 1563

Der Turmbau zu Babel – Pieter Brueghel 1563

Was macht es denn so schwierig, das Geldsystem zu verstehen? Ganz einfach:

Auf dem Sektor der Ökonomie geht es zu wie beim Turmbau zu Babel. Keiner versteht den anderen, weil unterschiedliche Begriffe unterschiedlich interpretiert werden. Von diesem Chaos profitiert eine kleine Gruppe von Eliten, die daraus einen unvorstellbaren Nutzen ziehen – zum Schaden des Gemeinwohls.

Und es ist nicht nur unsereiner, der mit der ökonomischen Wissenschaft nichts anzufangen weiß, sondern offensichtlich geht es den etablierten Ökonomen selbst so.  Der Autor Roland Baader behauptet in seinem Buch „Geld, Gold und Gottspieler“:  „Nur wenige Ökonomen wissen, was Geld ist. Genauer:  Kaum einer kennt das Wesen des Geldes.“ Wenn schon die etablierte Ökonomie nicht in der Lage ist, das Wesen des Geldes zu erklären, müssen wir uns also mit der Unwissenheit, was Geld ist, abfinden?

Gewiss nicht!   Uns steht das Buch von Helmut Creutz „Das Geldsyndrom 2012 – Wege zu einer krisenfreien Wirtschaftsordnung“ zur Verfügung. Und wir haben von ihm die anschaulichen Grafiken, mit denen er Zahlen und Fakten belegt. Ihm51ZlfDy202L._SX344_BO1,204,203,200_ verdanken wir, dass wir das Geldsystem verstehen können.

In dem Buch von Helmut Creutz wird mit den Unschärfen, die uns die seit Jahrhunderten  im eigenen Saft schmorende Ökonomie beschert, aufgeräumt.  Wer dieses Buch gelesen hat, lässt sich auch von ARD- und ZDF-Nachrichten nicht mehr so leicht hinters Licht führen und durchschaut flugs die  Talkshow-Ökonomen wie Bofinger, Fratzscher, Sinn & Co. Auch die oft aufgetakelten Informationen der Massen-Printmedien wie die der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Der Spiegel, Jungen Freiheit usw.  in ihren Wirtschaftsteilen kratzen meistens an der Oberfläche. Sie alle singen oft seitenlang das hohe Lied der Wirtschaft, kommen aber über das Beschreiben von Symptomen nicht hinaus.

Helmut Creutz besteht – wie Dr. Max Otto Bruker  (1909 – 2001) – auf die exakten Begrifflichkeiten wie z.B. was ist Bargeld, was ist Giralgeld/Buchgeld und was ist Notenbankgeld.  Es ist aber keineswegs so, dass wir erst die Einsteinsche Relativitätstheorie verstanden haben müssen, um zu begreifen, was Geld ist.  Für die Finanzeliten ist es weiterhin günstig, wenn das Gros der Menschen in der Unkenntnis verbleibt.

Last ohne Murren tragen

Die destruktive und konstruktive Geldumlaufsicherung

Jeder benutzt Geld.  Wir müssen aber feststellen, dass wir es bei dem heutigen Geldsystem mit einem fehlerhaften Geldsystem zu tun haben. Konkret bedeutet das, dass sich durch Zinseszins Guthaben und Schulden vermehren. Das bisherige Geldsystem nutzt als Umlaufsicherung Zins und Inflation.  Es handelt sich hier um eine „destruktive Geldumlaufsicherung“. Sie führt auf der einen Seite zum unbegrenzten Wachstum der Geldvermögen und im gleichen Maße zur Verschuldung.

Die monetäre Teufelsspirale Die destruktive Geldumlaufsicherung Zins und Zinseszins ist für das ständige Umverteilen von Fleiß nach Reich verantwortlich. Sie ist außerdem die Ursache für soziale und ökologische Krisen.

Eine Umlaufsicherung soll verhindern, dass Geld gehortet wird. Ziel sollte sein, dass Geld für einen möglichst gleichmäßigen Austausch von Waren und Dienstleistungen sorgt.  Bisher ist Bargeld (Münzen und Scheine) mit dem Privileg ausgestattet,  gehortet/zurückgehalten werden zu können.   Waren zu horten oder zurückzuhalten machen für den Produzenten von  Waren keinen Sinn. Waren können verderben, verrosten, aus der Mode geraten. Deswegen unterliegen Waren einer „natürlichen“ Umlaufsicherung.

Eine konstruktive Umlaufsicherung auf Geld bedeutet, dass Bargeld einen Mechanismus erhält, der den Besitzer des Geldes dazu bringt, es entweder auszugeben, oder auf ein Sparkonto zu legen. Es macht Sinn, diesen Mechanismus auch auf das Giralgeld zu übertragen. Dieser Mechanismus sieht so aus, dass Bargeld mit Kosten belegt wird, wenn es nicht  in den Wirtschaftskreislauf gelangt.  Geld auf dem Sparkonto mit mittelfristigen Laufzeiten sollte diesem Mechanismus nicht unterliegen. Bei einer konstruktiven Umlaufsicherung vermehrt sich die Ersparnis nicht, behält aber ihren Wert.

Das legendäre Geldexperiment des österreichischen Städtchens Wörgl/Inn und seinem mutigen Bürgermeister Michael Unterguggenberger indexvon Juli 1932 bis August 1933 hat gezeigt, dass konstruktiv umlaufgesichertes Geld ausgezeichnet funktioniert hat. Da die Österreichische Notenbank seinerzeit ihr Geldmonopol gefährdet sah, wurde dieses segenstiftende Geldsystem verboten.

Wird  Geld ausgegeben, können alle Wirtschaftsteilnehmer vom Geldfluss profitieren. Wird das Geld gespart, können die Banken mit den Spareinlagen Kredite an Unternehmen geben. Der Wirtschaftskreislauf wird angekurbelt. Arbeitsplätze können entstehen.

Das Horten von Geld macht nur für die Geldhalter Sinn, denn sie werden dafür, dass sie dem Markt das Geld nicht entziehen, auch noch durch Zins und Zinseszins belohnt. Das ist die Ursache unseres am Abgrund stehenden Finanzsystems. Wir leiden unter den massiven Störungen der mangelnden  Geldzirkulation und der extremen Vermögenskonzentrationen, welche ursprünglich wesentlich durch den Zinseszins entstanden sind.

Bei der Einführung von konstruktiv umlaufgesichertem Bargeld, man bezeichnet dieses auch als „Fließendes Geld“, ist  – um Spekulationsblasen auf dem Häusermarkt und „landgrabbing“ zu verhindern – gleichzeitig an eine Bodenreform zu denken.

Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung

Wer verstanden hat, dass Geld nichts anderes ist, als eine öffentliche Einrichtung vergleichbar mit einem für jeden Verkehrsteilnehmer zur Verfügung stehenden Parkplatz oder mit einer Autobahn, der hat den Wechsel der Blickrichtung vollzogen. Der versteht, dass ein Blockieren des Parkplatzes oder gar einer Autobahn eine Gebühr kostet. Das Blockieren des Geldflusses aber wird durch unser heutiges Geldsystem belohnt – durch Zins und Zinseszins.  Genau das muss sich ändern!

Und ein Geld, was immer wieder Kosten verursacht, damit es den Wert behält, eignet sich nicht zum Horten!

Eigentum in wesentlicherer Form

Taler, Taler du musst wandern, von der einen Hand zur andern, beschreibt das Kinderlied. Nur wenn Geld wandert,  ist Geld sinnstiftend. Nur so kann das exponentielle,  d.h. mit immer größerer Geschwindigkeit Ansteigen der Vermögen, für die wir unseren lebenslang erworbenen Arbeitsertrag unfreiwillig hergeben müssen, verhindert werden.

Die ungleichen Brüder:   Reichtum und Verschuldung

„Geldvermögen der Deutschen wächst auf 5,2 Billionen Euro. Das Geldvermögen der deutschen Privathaushalte ist rasant auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Im ersten Quartal 2015 hat es gegenüber dem Vorquartal kräftig um knapp 140 Milliarden Euro oder 2,8 Prozent zugenommen und ist damit auf 5212 Milliarden Euro gestiegen,“ so die Rhein-Zeitung vom 21.07.2015.Eskalation Geldvermögen und Schulden

Doch dieses Vermögen ist nicht gleichmäßig auf alle Bürger Deutschlands verteilt, sondern verteilt sich hauptsächlich auf die 10 % der reichsten Bürger.

Diese Personengruppe lebt vom „leistungslosen“ Einkommen, sprich von Vermögenszuwächsen, die die arbeitende Bevölkerung von ihrem Arbeitsertrag berappen muss.  Alpha-Aktionärin Susanne Klatten soll im vorigen Jahr eine Milliarde „gemacht“ (bekommen) haben lt. ver.di news 18 v. 20.12.2014.

Doch diese Personen mit ihrem leistungslosen Einkommen stehen kaum in der Kritik. Im Gegenteil:  Mit „Traumschiff“-soaps wird uns auch noch vorgegaukelt, dass sie ständig um ihr Glück bangen müssen.  Das sieht bei armen Bevölkerungsschichten ganz anders aus.  Diese müssen sich sogar noch ständig vorrechnen lassen, wie sehr sie dem Steuerzahler zur Last fallen. Eine besonders perfide Methode, die Gesellschaft zu spalten.

Horst Seehofer

Horst Seehofer

So kritisierte Horst Seehofer im Oktober 2014 (RZ 07.10.2014) die Pläne von SPD-Arbeitsministerin Andrea Nahles, die Hartz-IV-Sanktionen zu lockern: „Der arbeitenden und steuerzahlenden Bevölkerung lassen sich derartige Erleichterungen schlecht vermitteln“, so Horst Seehofer.

Auch Olaf Henkel (Mitglied im Europäischen Parlament und Ex-BDI-Präsident) schlug in dieselbe Kerbe. Er bemängelte in der „Phoenix-Runde“ am 13.10.2014, dass die Bundesregierung leichtfertig die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft aufs Spiel gesetzt hat, indem sie das „soziale Füllhorn“ mal wieder über Deutschland ausgeschüttet hat. Unter „sozialem Füllhorn“ versteht er Rente mit 63. Auch hier wird der Fokus in eine Richtung gelenkt, die das exponentielle Wachstum der Geldvermögen außer Acht lässt.  Dabei wird das Füllhorn täglich über die 10 % der Bevölkerung ausgeschüttet, die eh schon nicht mehr wissen, wohin mit dem Geld.

Sowohl Horst Seehofer, Olaf Henkel und andere Befürworter des kapitalistischen Systems sollten bedenken, dass durch ständige Rationalisierungsprozesse immer mehr lohnabhängige Beschäftigte in die Arbeitslosigkeit entlassen werden. Immer dringlicher wird das „Recht auf Nichtarbeitbei gleichzeitiger Existenzsicherung zu diskutieren sein. Auch damit sollten sich die Spitzen der Gewerkschaften beschäftigen.

Die Vermögenszuwächse der oberen 10 % müssen obendrein auch noch von der arbeitenden Bevölkerung aufgebracht werden.  Um diesen Sachverhalt auszuklammern, wird besonders in wirtschaftshörigen Zeitungen der Fokus auf die Sozialausgaben gelenkt.  Hartz-IV-Leute, „Aufstocker“, Ein-Euro-Jobber, Grundsicherungsempfänger, Obdachlose sowie  Qual- und Sklavenarbeiter ist die Zielgruppe um das marktradikale Mütchen zu kühlen.

Ganz selbstverständlich bedient sich die „Superklasse“ am Arbeitsertrag der abhängig Beschäftigten, ihren Anspruch auf leistungsloses Einkommen verteidigend. (HW_2015_01_S19-23 Die-neue-Superklasse 1 und 2) Für die Mehrheit der Superklasse ist die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen Teufelszeug, fürchtet sie um ihre Pfründe.  (pdf Helmut Creutz Garantiertes Grundeinkommen)

Die Masse der Bürger muss nicht nur für die Schulden des Staates, der Länder und Kommunen aufkommen.  „Bürger heißen deswegen Bürger, weil sie bürgen müssen“, meinte der Börsenexperte Dirk Müller in der Sendung von Markus Lanz vom 28.09.2011. Sogar auf jedem Produkt, das der Bürger kauft, stecken 30 – 40 % Zinsen drin.

 

Der Oxfam-Bericht

Am 18. Jan. 2016 wurde der Oxfam-Bericht vorgelegt:  62 Menschen besitzen so viel wie die Hälfte der Weltbevölkerung. Inzwischen besitzen die 62 reichsten Einzelpersonen – vor einem Jahr waren es noch ca. 80 – genauso viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Die Entwicklungsorganisation Oxfam fordert, das Geschäftsmodell der Steueroasen zu beenden und sehr hohe Vermögen stärker zu besteuern.

Der Zusammenhang zwischen exponentiellem Geldwachstum und Zinseszins geht aus dem Oxfam-Bericht aber nicht hervor!

Unterschiedliche Wachstumsabläufe20160501_11464494

Und es gibt noch weitere Fakten: In der Zeit von 1950 – 2010 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf das 50-fache gesteigert worden. Das Vermögen im gleichen Zeitraum auf das 256- fache. Kein Thema für Ökonomen wie Bofinger, Michael von Prollius, Thorsten Polleit u.a.

 

Warum schweigen die Lämmer?

Neiddebatten sind zutiefst unanständig.  Diese sollten auch tunlichst zwischen Billiglöhnern, Hartz-IV-Empfängern, lohnsteuerabhängigen Normalos und armen Rentnern stattfinden. Wochenlang wurde die Diskussion über den Mindestlohn von 8,50 Euro geführt, einem Lohn, der gleichfalls die Altersarmut als Perspektive hat.

PROFIT_TOETET_Kapitalismus_capitalism_Gier_Geldsystem_Austeritaet_Reichtum_Armut_poverty_Raubtierkapitalismus_Finanzkapitalismus_Kritisches_Netzwerk_austerity_Greece

Ganz anders sah der durchschnittliche Stundenlohn bei dem verstorbenen Theo Albrecht (Aldi) aus. Aufgrund seines Vermögens von 20,7 Mrd. Euro lag der Stundenlohn bei 260.000 Euro.  Damit das Vermögen sich weiter vermehren kann, muss das Geld „arbeiten“.  Dies kann einmal durch Zinseszins passieren und/oder durch Unterbezahlung der Angestellten und auch durch Spekulation.  Jetzt, wegen der Niedrigzinspolitik, schwenken die Milliardäre  auf Sachwerte um.  Wie gut, dass Neiddebatten unanständig sind…

Demographischer Wandel: Verantwortlich für den Zusammenbruch der Altersversorgung?

„Immer weniger Junge müssen immer mehr Alte versorgen“, so oder ähnlich wird die Demographie-Keule geschwungen. Prof. Günther Altersarmut-Rente-Armutsschere-ZweiklassengesellschaftMoewes  widerlegt in der Zeitschrift „Humane Wirtschaft“ 04/2013 die üblichen Thesen:

„Diese Behauptung ist wissentlich falsch. Richtig ist vielmehr umgekehrt:  Obwohl der Anteil der Älteren und Arbeitsunfähigen immer größer geworden ist, haben sich Sozialprodukt und Wohlstand in den letzten 35 Jahren verdoppelt. Auch an die immer mehr Alten und Arbeitsunfähigen gab und gibt es das Doppelte zu verteilen. Das wollten Leute wie Schröder, Müntefering, Clement, Riester, Rürup und Hartz nicht wahrhaben. Warum wohl? Und auch der SPIEGEL ist auf ganzer Länge auf das schöne alte Märchen hereingefallen, schuld am Zusammenbruch der Altersversorgung seien demographischer Wandel, Inflation und Niedrigzinsen.

Wieso konnte trotz immer mehr Alter, Arbeitsunfähigkeit und Arbeitsloser und trotz (bis 1990) abnehmender Arbeitszeit in nur 35 Jahren das Sozialprodukt verdoppelt werden? Anwort:   Weil die sogenannte Produktivität stets noch schneller gewachsen ist als die Lebenserwartung. Weil immer mehr Menschenarbeit an Maschinen und Computer abgegeben wurde und so das Wirtschaftsergebnis pro Arbeitsstunde, die sogenannte Produktivität, immer rasanter angestiegen ist.

Sein Fazit:  „Nicht demographischer Wandel und Niedrigzins sind also Ursache der zusammenbrechenden Altersversorgung, sondern die jahrzehntelange einseitige Fehlverteilung der gewaltigen Produktivitätszuwächse an die Kapitalseite.“

Wirtschaftsmodell_Ueberfluss_Umverteilung_Umfairteilung_Enteignung_Kapitalismus_capitalism_Austeritaet_Raubtierkapitalismus_Ungerechtigkeit_Altersarmut_Kritisches-Netzwerk

 

Draghis Versuch, das am Abgrund stehende Finanzsystem „am Leben“ zu erhalten Organismen bleiben nur stabil Helmut Creutz Nr 067

Bäume wachsen nicht in den Himmel.  Auch Tiere und Menschen nicht. Natürliches Wachstum bedeutet, dass eine Grenze vorgegeben ist. (Siehe Beschreibung Grafik creutz_067)

Wir haben es aber mit einem Geldsystem zu tun, das durch den Zinseszinseffekt unbegrenzt (exponentiell) wächst. Und zwar so lange, bis es kollabiert.  Auch Krebsgeschwüre wachsen exponentiell und so lange, bis der  Organismus zusammenbricht.  Der Zusammenbruch eines Geldsystems, welches mit einem solchen Wachstumsmechanismus ausgestattet ist,  ist unausweichlich.

Bei dem heutigen „Krebswachstum“ geht es bereits  um unvorstellbare Summen. Die Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann spricht von täglich 5,3 Billionen US-Dollar, die um den Globus geschickt werden um nach Anlagemöglichkeiten zu suchen. Nach Anlagen, die Gewinne versprechen.

Dies ist auch eine Erklärung dafür, warum wir es mit den Folterwerkzeugen der Finanzindustrie wie  TTIP, CETA und TiSA zu tun haben.  Und auch kein Wunder, dass ökologische Probleme wie Agro-Gentechnik,  Nanotechnik, Synthetische Biologie, Mobilfunk, Atomtechnik, Fracking, Massentierhaltung, Pestizidwirtschaft usw. wie Pilze aus dem Boden schießen und wir unsere liebe Not haben, diese lebensfeindlichen Entwicklungen abzuwehren. Ein völlig ungleicher Kampf!

Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, versucht zurzeit verzweifelt, das am Abgrund stehende Finanzsystem mit Hilfe von Niedrig- bzw. Nullzinsen vor dem Kollaps zu retten – was nur möglich wäre, wenn neben Nullzinsen auch eine konstruktive Geldumlagesicherung erfolgte.

In dem Beitrag, veröffentlicht in der Zeitschrift „Humane Wirtschaft“: „Minuszinsen – wer gewinnt, wer verliert“, erklärt Helmut Creutz, dass Negativzinsen nicht zur Bestrafung der Bürger führt:

„Zu dem Hinweis auf die immer wieder beschworenen schlimmen Folgen der Niedrigzinsen für Rentner oder – wie es oft auch heißt – „für die kleinen Leute“ möchte ich nur noch einmal daran erinnern, dass bei diesen Einschätzungen die zinsbedingten Umverteilungen meist nicht beachtet werden, von der nur die reichste Minderheit profitiert. Und dass umso mehr, je höher die Zinsen sind!

Mehr als zwei Drittel der Bürger, wenn nicht sogar inzwischen fast 90 % profitieren also von sinkenden Zinsen, ganz einfach, weil ihre Umverteilungsverluste zurückgehen, die mehr zu Buche schlagen als die sowieso meist mickringen Zinsen, die sie erhalten. Denn je höher die Zinssätze, umso größer die Einkommens-Umschichtungen von Arm zu Reich! Deshalb ist die Angst vor niedrigen Zinsen, z.B. im Hinblick auf die Renten, zwar verständlich, aber dennoch falsch: Je niedriger die Zinsen umso geringer die Verluste der Bürgermehrheiten durch die Zinstransfers.

Es muss bedacht werden, dass Sparer mit geringem Vermögen bei niedrigen Zinsen nicht bestraft werden.  9 von 10 Menschen zahlen immer mehr Schuldzinsen, als sie je in der Lage sind, Guthabenzinsen zu generieren. Deswegen werden 9 von 10 Menschen bei niedrigen Zinsen sogar entlastet.“

Nur mit einem konstruktiv umlaufgesicherten Geldsystem könnte verhindert werden, dass die Ersparnisse und Altersrückstellungen der Bürger  in regelmäßigen Abständen größtenteils vernichtet werden.  Dieser entscheidende Schritt müsste von Draghi umgesetzt werden. Damit würde die Negativzinspolitik die richtige Wirkung entfalten.

Stattdessen will Draghi  ab April 2016 monatlich statt bisher 60 Mrd. nunmehr 80 Mrd. Euro in Staatsanleihen und andere Wertpapiere investieren. Dies ließ Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des „Bundesverbandes deutscher Banken“ in der Sendung  Hart aber Fair: „Zocker belohnen, Sparer bestrafen – Zinspolitik gegen die Bürger“ (21.03.2016) zu der Bemerkung verleiten, dass dies gar keinen Sinn macht, weil dafür gar keine Nachfrage bestünde.

Damit hat Michael Kemmer ausgesprochen, was längst klar ist: Die Realwirtschaft braucht dieses Geld nicht, weil es keine Nachfrage gibt, die rentable Investitionen rechtfertigen: Diejenigen, die das Geld ausgeben könnten, müssen den Gürtel ja immer enger schnallen, um die extreme Vermögensmehrung der Reichsten zu finanzieren. Und die großen Vermögen vermehren sich jetzt gar nicht mehr nur durch den Zins, sondern durch Übernahmen, Derivate (deren Menge das 10fache des Weltsozialprodukts beträgt), Aktien, Kunst, Rohstoffe, „land-grabbing“ etc.

Neben konstruktiv umlaufgesichertem Geld braucht es außerdem eine massive Besteuerung der extremen Finanzvermögen. Da genügen lt. Prof. Günther Moewes nicht mehr nur Schaufel und Hacke, sondern da hilft nur schweres Gerät.  Weil sich die Finanzgewaltigen die Regierungen untertan gemacht haben, wird das ohne große Krise kaum zu erreichen sein. Nachdem der Finanzsektor die Realwirtschaft zugrunde gerichtet hat, kommt vielleicht eine Krise, bei der die „Superklasse“ merkt, dass man Geld nicht essen kann, so Prof. Wolfgang Berger.

Die Rolle der Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Verbände und Nichtregierungsorganisationen (NGO’s)

Zu den Nichtregierungsorganisationen (NGO’s), die sich bisher kritisch zum Geldsystem geäußert haben, gehören vor allem die Humane Wirtschaft, Stiftung für Reform der Geld- und Bodenordnung in Zusammenarbeit mit der Sozialwissenschaftlichen Gesellschaft 1950 e.V. sowie die Gesellschaft für Gesundheitsberatung (GGB) e.V.

Parteien, Kirchen, Verbände und die meisten Nichtregierungsorganisationen  sind nicht nur Teil des kapitalistischen Systems, sondern profitieren von diesem.

Nur vereinzelt und meistens auf verlorenem Posten stehen Mitglieder der Gewerkschaften und Kirchen, die oftmals!cid_5F62769C-63FE-48BE-B874-25ADA5FFEFE7@Speedport_W_724V_Typ_A_05011601_00_065 feststellen müssen, dass ihre eigenen Spitzenleute das Finanzwesen nicht hinterfragen. Im Gegenteil:  Eingebettet in Parteien vertreten Spitzenfunktionäre der Gewerkschaften die Interessen der Parteien, die von der Finanzelite abhängig sind.

Gewerkschaftsmitglieder sollten nicht nur die Veröffentlichungen der Gewerkschaften lesen, sondern vor allem die Beiträge der Humanen Wirtschaft wie z.B. „Über Kapitalfluten und Hochwasserschutz“ (pdf HW_2013_04_S16-19 Günther Moewes) und „Inclusive Capitalism“ (Prof. Wolfgang Berger).  Bücher von Prof. Günther Moewes wie „Geld oder Leben“ und „Weder Hütten noch Paläste“ tragen mehr zur gewerkschaftlichen Bewusstseinsbildung bei, als die meisten der bisherigen gewerkschaftlichen Publikationen.

Trotzdem gibt es sie, die aufrechten Streiter innerhalb der Gewerkschaft wie Wilhelm Neurohr (pdf Griechenland-Vortrag_Wuppertal-24102012) und Pan Pawlakudis vom Gemeinnützigen Institut für Wissenschaft und politische Bildung & gesellschaftliche Praxis.

Bei den etablierten Parteien in Deutschland ist das Thema exponentielles Wachstum von Guthaben und Schulden durch Zins und Zinseszins noch nicht angekommen. Das Credo der meisten Parteien heißt nach wie vor Wirtschaftswachstum. Aber in einer endlichen Welt führt ein stetiges Wachstum der Wirtschaftsleistung zum ökologischen Kollaps.

Ständiges Wachstum Krebs

Auch nur kurzzeitig gab es eine  Debatte über das Ansteigen der Vermögen bei verschiedenen Partei-Mitgliedern anlässlich des Erscheinens des Buches „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ des französischen Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty. Dabei belegt Piketty in seinem Buch, dass die kapitalistische Welt tatsächlich so ungerecht ist, wie viele immer vermutet haben.  Dennoch will Piketty am System selbst nichts ändern, sondern nur den „plutokratischen Extremismus“ bekämpfen. D.h. nichts anderes, als an Symptomen herumbasteln.

 

Kapitalismuskritik

Es gibt nur wenige Persönlichkeiten wie Sarah Wagenknecht von der Partei „Die Linken“,  die immer wieder den Finger in die Wunde legen und die Themen wie ungerechte Vermögensverteilung, Steueroasen und Briefkastenfirmen öffentlich ansprechen.  Die Ursachen für die katastrophalen Entwicklungen wurden von ihr aber bisher noch nicht genannt. Vielleicht ist das der Grund, warum man sie in der Öffentlichkeit gewähren lässt.

Immer wieder ist jedoch festzustellen, dass Kapitalismuskritiker, die die Lehre von Karl Marx verinnerlicht haben, weiterhin die Denkansätze von Marx  verteidigen. Doch diese haben sich zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme als untauglich erwiesen.

 

Die Lehre von Karl Marx

In seinem Buch „Börsenkrach und Weltwirtschaftskrise – Der Weg in den Dritten Weltkrieg geht Günter Hannich auf die 515YA0YSMSL._SX307_BO1,204,203,200_Lehre von Karl Marx und dessen Denkfehler ein. Noch immer spielt bei den Marxisten das Eigentum an Produktionsmitteln sowie die „Mehrwert- Theorie“  die entscheidende Rolle. Das Geldsystem spielt bei Marxisten so gut wie keine Rolle, da „Geld den Waren gegenüber äquivalent sei.“ Dass dadurch vom Zinseszins abgelenkt wird, ist für die Profiteure des Kapitalismus nur von Vorteil.  Für Zinseszinsgewinnler eine komfortable Situation, wenn die Auseinandersetzungen auf einem anderen Feld stattfinden.

„Es sind gar nicht primär Konsum- und Gewinnsucht, die den Kapitalismus vorwärts treiben, sondern die durch Zins und Zinseszins lawinenartig wachsenden Geldvermögen und ein unerbittlicher Zwang, unter dem die Schuldner stehen, nämlich mit jeder Produktion auch den Zins erwirtschaften zu müssen“ schreibt Josef Hüwe, Wirtschaftsjournalist im Nov. 1991.

Damit hat er erkannt, dass die Probleme im fehlerhaften Geldsystem  und nicht in der Natur des Menschen liegen. 70 Jahre Kommunismus haben ausgereicht, zu beweisen, dass der Mensch sich nicht ändert. Ändern kann man jedoch das Geldsystem, damit der natürlich angeborene Eigennutz nicht in Gier umschlagen kann.

Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kommt aber darauf an, sie zu verändern, so Karl Marx (1818 – 1883). Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die Marx’sche Lehre zum Staatskapitalismus  geführt hat.

Kapitalismus Kommunismus

Der  Vortrag „Marx – Die Entfremdung des Menschen“ (emu-Verlag, Lahnstein) von Dr. phil. Mathias Jung  belegt die Grausamkeiten der kommunistischen Regime, die gleichfalls mit einem falschen Geldsystem innerhalb des Staatskapitalismus gescheitert sind.

„Die Wirklichkeit hat sich auch vom Modellglauben der Ökonomen weit entfernt“, so Prof. Wolfgang Berger. Und weiter: „Als einer der Wirtschaftsnobelpreisträger in den letzten Jahren einmal gefragt worden ist, warum die Modelle der Ökonomen offensichtlich falsch seien, hat er geantwortet: Die Modelle sind richtig, die Wirklichkeit ist falsch.

Fakultät Wirtschaftswissenschaften

Es gibt kein richtiges Leben im falschen, hinterließ uns einst der Philosoph Theodor W. Adorno.  Man mag  hinter den Worten „im falschen“ das Wort „Geldsystem“ setzen.

Politik Mathematik

Marktwirtschaft oder Kapitalismus?

In der Politik wird meistens der Begriff  „Marktwirtschaft“ benutzt, um Kapitalismus zu kaschieren. Marktwirtschaft ist gekennzeichnet durch Angebot und Nachfrage.

Kapitalismus ist ein Wirtschaftssystem, das primär auf die Erzielung von Kapitalertrag ausgerichtet ist. Das Kapital hat Vorrang vor allen anderen wirtschaftlichen Ansprüchen. Durch den Zinseszinsmechanismus kommt es zu einer Überentwicklung von Geldvermögen. Zur Durchsetzung der finanziellen Ansprüche wird ein monopolistisches Herrschaftssystem erzwungen.

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Die Schrumpfgeld-Verschwörer, Bargeldabschaffer und Geldtheoretiker

In dem Artikel „Die Schrumpfgeld Verschwörer“ schreibt  Philip Plickert in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung/Rubrik Sonntagsökonom am 28. 02.2016:

„Die älteste Überlegung zu Negativzinsen, die Willem Buiter (Chefökonom des US-Bankriesen Citigroup) in der ökonomischen FachliteraturSilvio_Gesell_Freigeld_Freihandel_Humane_Wirtschaft_Freiwirtschaft_Freiwirtschaftslehre_Geldsystem_Zins_Zinseszins_Umlaufgesichertes_Geld_Bodenreform_Kritisches_Netzwerk finden könnte, stammt von dem umstrittenen Theoretiker Silvio Gesell aus dem Jahr 1916. Auf ihn geht die Idee des „Schrumpfgeldes“ zurück, damit die Leute das Geld nicht horten, sondern es schnell ausgeben und in den Wirtschaftskreislauf einschleusen. Das Abwerten geschieht über eine Gebühr für einen Stempel oder eine Klebemarke auf den Scheinen, ohne die sie nicht gültig sind.

In der Wirtschaftskrise der frühen dreißiger Jahre gab es vereinzelt Experimente mit solchem Schrumpfgeld, etwa im Tiroler Örtchen Wörgl. Auch in den Vereinigten Staaten und Kanada führten einige Gemeinden wöchentliche Stempelsteuern auf Geldscheine ein. John Maynard Keynes zeigte sich in seiner „General Theory“ beeindruckt von Gesells Idee.“

Sonntagsökonom Philip Plickert scheint sich mit dem überlegenen Geldsystem des „umstrittenen“ Silvio Gesell nicht wirklich auseinandergesetzt zu haben. Außerdem gibt es mit „Schrumpfgeld“ 300 Jahre Erfahrung:  In der sogenannten „Brakteatenzeit“, von 1150 bis ca. 1450. In dieser Zeit entstanden blühende Städte wie z.B.Ulm/Do., Lübeck, Rostock, Magdeburg etc.

Immer öfter wird über die Abschaffung des Bargelds öffentlich diskutiert.  Als Begründung wird vorgegeben, dem Terrorismus, Raub, Drogenhandel und der Geldwäsche entgegen treten zu wollen. Dabei sind bisherige mögliche Abwehrmaßnahmen gar nicht umgesetzt worden.  Die Gefahr bei der Bargeldabschaffung besteht, dass jeder von uns jederzeit ganz nach Belieben von der Geldversorgung abgeschnitten werden kann. Und wer sich nicht „systemkonform“ verhält, dem könnte das Konto gesperrt werden. Die Bargeldabschaffung ist eng mit Überwachung und Repression verflochten. Anstelle über Bargeldabschaffung nachzudenken, wäre es besser, dem Bargeld die destruktive Umlaufsicherung zu nehmen.

Allenthalben liest man über die „bösen Geschäftsbanken“, die Geldschöpfung betreiben. Auch die schweizerische „Vollgeldtheorie“ wird von verschiedenen Geldtheoretikern als Modell zur Lösung der Finanzmisere propagiert.  In seinem Beitrag „Dauerbrenner Geldschöpfung“ ging Helmut Creutz der Geldschöpfung auf den Grund. (pdf HW 2010_03_S15-22 Dauerbrenner_Geldschoepfung)

Und in seinem außergewöhnlichen  Workshop „Die Geldschöpfung“ belegte Steffen Henke (www.lust-auf-neues-geld.de) in der Silvio-Gesell-Tagungsstätte in Wuppertal am 30.10.2015 die Ausführungen von Helmut Creutz, indem er der Zuhörerschaft die einzelnen Buchungsvorgänge der Bank bei Aktiva und Passiva erläuterte. Er widerlegte eindeutig die „Geldschöpfungstheorie“.

Steffen Henke kritisierte unter anderem, dass in der Volkswirtschaftslehre bis zum heutigen Tag noch nicht einmal der Begriff „Geld“ eindeutig definiert ist.

Die europäischen Verträge image001

Der Vertrag von Lissabon, der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM-Vertrag), die sogenannten „Rettungsschirme“,  die Target II-Verbindlichkeiten dienen nur dazu, die Sicherung der Kapitalinteressen durch den Steuerzahler zu garantieren.

Mit welcher Kaltschnäuzigkeit die Kapitalinteressen von Seiten des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Europäischen Kommission und der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen die Interessen der griechischen Bevölkerung durchgesetzt wurden, konnten wir in den letzten Monaten erleben.

Mit den Begriffen wie „Liberalisierung“, „Privatisierung“ und „Deregulierung“ wird das Ausrauben breiter Bevölkerungsschichten betrieben. Und es geht nicht darum, der jeweiligen Bevölkerung der überschuldeten Euro-Länder zu helfen, sondern in erster Linie die Forderungen der Geldgeber hinter den Banken zu bedienen, bei denen sich der jeweilige Staat verschuldet hat. Das Unfairteilen von Geldvermögen hat nicht nur eine nationale Dimension, sondern eine weltweite.

Wir beschließen etwas

In seiner Broschüre „Friedensprojekt oder Europas Untergang – Zahlen und Fakten zur EU“ beschreibt der österreichische Journalist Klaus Faißner die antidemokratischen Strukturen der Europäischen Union. Diese antidemokratischen Strukturen bilden die Basis, im Sinne der Großkonzerne tätig zu werden. Die EU ist kein Friedensprojekt, sondern hat sich als ein faschistisches Monster entpuppt. Die EU arbeitet ganz im Sinne der Finanzeliten, die das Ausrauben der Bevölkerungen weltweit zum Ziel hat.

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Kriege, Terror und Flüchtlinge

In seinem Buch „Das Geldsyndrom 2012“ skizziert Helmut Creutz in einer einzigartigen Grafik auf Seite 400 die Wirkungen unseres heutigen Geldsystems.

Grafik Helmut Creutz

Der Zusammenhang zwischen Geldsystem und Kriegen, Terror und Flüchtlingsströme ist nicht erst in den letzten Wochen und Monaten offenkundig.  Auch den beiden Weltkriegen gingen durch ein fehlerhaftes Geldsystem schwere wirtschaftliche Zusammenbrüche voraus. Kriege sind nur ökonomisch erklärbar.

Die Kundenzeitschrift „Sparkasse“ des deutschen Sparkassenverbandes weist im Jahre 1891 auf diesen Zusammenhang hin:

Capitalzerstörung

Kriegerdenkmäler sind ein Beweis, dass es nicht nur um „Capitalzerstörung“ geht, sondern um Vernichtung von Menschenleben.

Kriegerdenkmal 3 Düngenheim

Krieg als Reinigungskrise

In seinem Beitrag “Verwirrung bei Politikern und Bürgern“ schreibt Werner Schmülling, Humane Wirtschaft 02/2016:

„Trotz der wohlgemeinten Ansätze in der Flüchtlingspolitik werden sie – weil nur Symptome bekämpft werden – scheitern.

Die schlechte Versorgung der Flüchtlinge zum Beispiel in der Türkei ist keine Ursache der Fluchtbewegung, sondern Folge einer Misswirtschaft, die wir Kapitalismus nennen.

Das mag wie ein Mantra klingen, man zeige mir jedoch eine kapitalistische Marktwirtschaft ohne Probleme. Amerika vielleicht oder Japan oder Frankreich? Wollen wir solche Zustände? Nein – ohne eine Umwandlung des Kapitalismus in eine bessere Wirtschaftsordnung geht es nicht.“

 

Was können wir tun und wie können wir uns verhalten?

Zu Ostern 2016 erreichte mich der Wunsch einer Nichtregierungsorganisation, ich möge doch an Ostern für die Menschen im Irak, insbesondere für die Christen und Jesiden beten.  Sie würden unter den Angriffen der IS unvorstellbar leiden.  Angesichts der menschlichen Katastrophe ein nachvollziehbarer Wunsch.  Was ich bei der Nichtregierungsorganisation vermisse, dass mit keinem Wort die Ursachen der Katastrophe erwähnt wird. Beten allein nützt nichts, besonders dann nicht, wenn es nur darum geht, sein eigenes Gewissen zu beruhigen.

 

Einführung einer Regionalwährung

Regionalwährungen haben den Vorteil, die Sinnhaftigkeit eines konstruktiv umlaufgesicherten Geldsystems klar zu machen.  „Wir nehmen51t3G-3SMNL._SX326_BO1,204,203,200_ RegioMark“ RheinMosel“ ist die sinnvolle Antwort auf einen am Abgrund stehenden Euro.  Die Liste der Akzeptanzstellen im Raum Koblenz wird immer länger – ein hoffnungsvolles Zeichen.  Steht doch der seit über 10 Jahren bereits etablierte „Chiemgauer“ Pate.  Eine Bevölkerung, die an eine Regionalwährung bereits gewöhnt ist, wird sich nach einem Währungscrash nicht mit einem „Währungsschnitt“ abfinden, sondern eine echte „Währungsreform“ verlangen.

Der Zusammenbruch des Geldsystems ist nicht mehr aufzuhalten. Was wir tun können, ist, dass wir unser Wissen verbreiten, damit beim Neuanfang nicht wieder der gleiche Fehler gemacht wird“, so Helmut Creutz.  Das sollte bedeuten, dass wir auf eine echte „Währungs“reform“ bestehen sollten und nicht auf einen Währungsschnitt wie 1948.

Unterstützen wir aktiv die Geldreformer. Die Beiträge der Humanen Wirtschaft sind als pdf-Dateien abrufbar und können gesellschaftlichen und politischen Kräften zur Verfügung gestellt werden. Vernetzen wir uns mit Bürgern und Organisationen, die bereit sind, sich mit den Ursachen der heutigen Finanzmisere zu beschäftigen.

 

Und nun zum Abschluss:  Wo ist unser Geld?

Mit freundlichen Grüßen

Marie-Luise Volk, Gesundheitsberaterin (GGB) und Sprecherin der Bürgerinitiative „Bürger/innen sagen NEIN zur Agro-Gentechnik“ im Landkreis Cochem-Zell

 

Bild- und Quellennachweise:

Grafik Helmut Creutz Nr. 001, Die Bedeutung des Geld- und Währungsbereichs, Weitergabe gestattet und erwünscht, farblich gestaltet: qpress.de, Wilfried Kahrs

Bild Der Turmbau zu Babel, Quelle: Flickr, rpi virtuell, Verbreitung unter Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0), Keine Änderungen vorgenommen

Buchcover Das Geldsyndrom 2012 – Wege zu einer krisenfreien Wirtschaftsordnung, Helmut Creutz, Verlag Mainz

Texttafel „Die Wenigen, die das System verstehen…“ by Marie-Luise Volk

Grafik Helmut Creutz Nr.  046  Die monetäre Teufelsspirale, Weitergabe gestattet und erwünscht

Buchcover Das Experiment von Wörgl – Ein Weg aus der Wirtschaftskrise, Verlag Synergia

Texttafel „Die Schaffung eines Geldes…“ by Marie-Luise Volk

Grafik Helmut Creutz Nr. 129 Die Eskalation der Geldvermögen und der Schulden, Weitergabe gestattet und erwünscht

Bild Horst Seehofer,  Quelle: flickr, Michael Panse, Verbreitung unter Namensnennung, Keine Bearbeitung 2.0 Generic (CC BY-ND 2.0)

Grafik Helmut Creutz Nr. 066 Unterschiedliche Wachstumsabläufe, Weitergabe gestattet und erwünscht

PROFIT TÖTET! Grafik: Wilfried Kahrs / QPress.

Plakat CDU „Kindchen, lass uns fröhlich sein. Deine Zukunft haben wir längst versemmelt!“ Grafikbearbeitung: Wilfried Kahrs / qpress.de.

Lehrbuch (Finanz-)Wirtschaft und die ungerechte Verteilung von oben nach unten. Grafikbearbeitung: Wilfried Kahrs / QPress.de

Grafik Helmut Creutz Nr.  067  Organismen bleiben nur stabil bei gleichgerichtetem Wachstum

Grafik „Hängen lassen“  Wilfried Kahrs / QPress

Cartoon „Wir brauchen ständiges Wachstum“, mit freundlicher Überlassung von Dr. Karl Herweg

Buchcover „Börsenkrach und Weltwirtschaftskrise – Der Weg in den 3. Weltkrieg“, Kopp-Verlag

Texttafel „Was unterscheidet den Kapitalismus vom Kommunismus?“ by Marie-Luise Volk

Cartoon „Wirtschaftswissenschaften“, mit freundlicher Überlassung von Dr. Karl Herweg

Texttafel „In der Politik ist es wie in der Mathematik“ by Marie-Luise Volk

Bild „Pyramid of Capitalist System“, Quelle: Wikimedia Commons, Source Uni Hamburg,
aktualisiert von Wilfried Kahrs / QPress
Silvio Gesell Foto: Florian Seiffert, Köln. Quelle: Flickr. Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Generic (CC BY-NC-SA 2.0).
Cover Broschüre: „Friedensprojekt oder Europas Untergang – Zahlen und Fakten zur EU“, Klaus Faißner, Druck gugler-GmbH
Texttafel „Wir beschließen etwas…“ by Marie-Luise Volk
Cartoon: „Mein König, unser Bankensystem bricht zusammen…“ mit freundlicher Überlassung von Dr. Karl Herweg
Grafik Helmut Creutz „Unser heutiges Geldsystem bewirkt“, aus Buch „Das Geldsyndrom 2012“, S. 400, farblich gestaltet von Wilfried Kahrs / QPress
Texttafel „Die Ursache für das Sinken des Zinsfußes…“ by Marie-Luise Volk
Bild „Kriegerdenkmal“, aufgenommen in 56761 Düngenheim, privat Marie-Luise Volk
Texttafel „Der Krieg sei die großzügigste und wirkungsvollste Reinigungskrise zur Beseitigung der Überinvestition…“ by Marie-Luise Volk
Buchcover „Regionalwährungen – Neue Wege zu nachhaltigem Wohlstand, Riemann-Verlag

Literaturhinweise:

Das Geldsyndrom 2012 – Wege zu einer krisenfreien Wirtschaftsordnung, Helmut Creutz, Druck & Verlagshaus Mainz

Gesell+Gesammelte-Werke-Band-11-Die-Natürliche-Wirtschaftsordnung-durch-Freiland-und-Freigeld

Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld, Silvio Gesell, Verlag für Sozialökonomie

Silvio Gesell  – Reichtum und Armut gehören nicht in einen geordneten Staat, Werner Onken, Verlag für Sozialökonomie

Geld- und bodenpolitische Grundlagen einer Agrarwende, Werner Onken, Verlag für Sozialökonomie

Geld und Natur in Literatur, Kunst und Musik, Werner Onken, Verlag für Sozialökonomie

Geld oder Leben – Umdenken und unsere Zukunft nachhaltig sichern, Günther Moewes, Signum-Verlag

Weder Hütten noch Paläste – Architektur und Ökologie in der Arbeitsgesellschaft – Eine Streitschrift, Günther Moewes, Birkhäuser Verlag

Börsenkrach und Weltwirtschaftskrise – Der Weg in den 3. Weltkrieg, Günter Hannich, Kopp-Verlag

Geld ohne Zinsen und Inflation – Ein Tauschmittel das jedem dient, Margrit Kennedy, Goldmann-Verlag

Regionalwährungen – Neue Wege zu nachhaltigem Wohlstand, Margrit Kennedy/Bernard A. Lietaer, Riemann-Verlag

Occupy Money – Damit wir zukünftig ALLE die Gewinner sind, Margrit Kennedy

ppt-Vortrag

pdf’s

HW_2014_04_S08-12 Was ist los mit unserem Geld

HW_2015_04_S08-09 Stabile Währung durch Haltegebühr

HW_2015_05_S10-18 Gerechtes Geld

HW 2010_03_S15-22 Dauerbrenner_Geldschoepfung

HW_2012_01_S40-49 Geldschöpfungen der Banken

HW_2015_05_S20-22 Geldschöpfung und kein Ende

HW_2014_04_S13-15 Minuszinsen wer gewinnt wer verliert

HW_2015_01_S26-29 Vom Hochzins bis zum Null und Negativzins

HW_2015_02_S26-28 Wenn im Durchschnitt aller Preise

HW_2014_02_S12-22 Arbeit zwischen Verherrlichung und Entwertung

HW_2013_04_S16-19 Über Kapitalfluten und Hochwasserschutz

HW_2006_04_S20-23 Länger arbeiten

HW_2012_04_S32-36 Meine beiden Elefanten

HW_2015_05_S30-33 Die große Transformation hat gerade erst angefangen

HW_2015_01_S19-23 Die-neue-Superklasse 1 und 2

HW_2016_02_S04-11 Ist Bares Wahres

 

 

 

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1 Kommentar zu Um-fair-teilen statt Un-fair-teilen

  1. Anton Habersetzer // 7. Mai 2016 um 11:16 // Antworten

    Vielen Dank für die viele Arbeit!

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