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MonSanto – Mein Heiliger?

Das muss man sich einmal geben: Eine kleine Leserzuschrift offenbart den Glyphosat-Skandal (siehe unten) und schon wird die Lokalredaktion der Rhein-Zeitung Cochem-Zell (RZ) durch 4  (vier!!!) Monsanto-Anwaltskanzleien mit Schadensersatzdrohungen unter Druck gesetzt. Es wird eine "Richtigstellung" verlangt. Und diese "Richtigstellung" wird umgehend veröffentlicht. Über die Unterdrucksetzung der RZ-Lokalredaktion  erfährt der Leser der Rhein-Zeitung nichts.

Der Deutsche Bauernverband, nicht zu Unrecht als "Bauernvernichtungsverband" bezeichnet, hat allen Grund, sich davor zu fürchten, wenn glyphosathaltige Spritzmittel das bevorstehende Zulassungsverfahren nicht mehr überstehen. Für den "Bauernvernichtungsverband" eine Katastrophe! Denn der Deutsche Bauernverband kann als verlängerter Arm von Monsanto gelten. Die Erfahrungen mit dem Pflanzenvernichtungsgift "Roundup" sind mehr als eindeutig, das belegen die Forschungsergebnisse von Prof. Andrés Carrasco und Prof. Gilles-Éric Séralini.

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In dem Interview mit Michael Horper, Präsident des Bauern- und Winzerbands Rheinland-Nassau, veröffentlicht in der Rhein-Zeitung am 9. Juli 2015, äußert Herr Horper sich wie folgt:

„Glyphosat ist ein sehr wichtiges Pflanzenschutzmittel für uns. Es wird aber auch viel in Vorgärten, auf öffentlichen

Pflanzengift Roundup

Pflanzengift Roundup

Flächen und von Straßenmeistereien eingesetzt. Da lässt sich der Einsatz sicher stark reduzieren. Gänzlich aus dem Verkehr nehmen kann man es nicht.“

Und auf die Feststellung, dass Glyphosat in Muttermilch und Urin nachgewiesen wurde, sagte er:

„Man muss sich da die Verhältnismäßigkeit der Mengen noch einmal genau anschauen. Und zweifelsfrei erwiesen ist die Gefahr ja auch noch nicht. Aber selbst wenn, gibt es dazu keine Alternative. Man sollte auch die Verhältnismäßigkeit sehen. Selbst bei der höchsten festgestellten Belastung müsste ein Säugling mehr als 2500 Liter Muttermilch täglich trinken, um wirklich gesundheitlich gefährdet zu sein.“

Dass der Öko-Landbau ohne Roundup auskommt, scheint für Herrn Horper kein Thema zu sein. Herr Horper scheint auch noch nichts von Giften gehört zu haben, die sich im menschlichen Körper anreichern können.

Toxische Gesamtsituation

Monsanto bestreitet, dass Glyphosat zu den Kumulationsgiften gehört. Monsanto bestreitet es deswegen, weil dies – zugegebenermaßen – dem Geschäftsmodell abträglich wäre. Glyphosat in der Muttermilch ist für Monsanto, Bauernverband & Co. nur „grenzwertig“ zu betrachten und deswegen zu vernachlässigen.

„Sämtliche Roundup-Produkte, die in Deutschland vertrieben werden, sind tallowaminfrei“ schreibt Monsanto in seiner „Richtigstellung“ vom 15.08.2015 (siehe Anhang Pressenotiz). Das Genmanipulierte Soja, was in Südamerika (Brasilien, Argentinien) produziert  und mit tallowamin-haltigem Roundup gespritzt wird, landet in die Futtertröge der Tiere in Deutschland und somit in unsere Nahrungskette. Da  Fleisch, Milchprodukte und Ei, was durch Fütterung mit genmanipuliertem Soja erzeugt wurde, nicht gekennzeichnet werden muss, geraten diese Produkte unerkannt auf die Teller der Konsumenten.

Dr. Angelika Hilbeck, führende Wissenschaftlerin am Institut für Integrative Biologie in Zürich, erklärte: „Wie es sichBuchcover Der stumme Frühling in einer umfassenden Untersuchung bestätigt, so scheint es, dass Glyphosat zu einer allgegenwärtigen Chemikalie geworden ist, in Bezug auf die Präsenz und Beharrlichkeit. Diese Daten bieten einen ersten Hinweis auf mögliche Anreicherungen im menschlichen Körper, so dass Neugeborene eine erhebliche Dosis von synthetischen Chemikalien, als „Geschenk“ mit unbekannten Folgen für ihren Start ins Leben bekommen. Das ist ein rücksichtsloses und unverantwortliches Verhalten in einer demokratischen Gesellschaft, die immer noch eine lebendige Erinnerung an frühere rücksichtslose chemischen Verunreinigungen, mit DDT haben müsste. Es scheint, als ob wir nichts dazu lernten oder wir haben die Lektion von Rachel Carson vergessen.“ (netzfrauen)

Dumm gelaufen für Monsanto, dem Deutschen Bauernverband und dem Präsidenten des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Herrn Horper, dass das IARC (Internationale Krebsagentur der WHO) kürzlich Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft hat.

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Und jetzt noch das: Die WHO hält Glyphosat auch noch für „erbgutschädigend„. Irgend etwas ist für Monsanto schief gelaufen: Monsanto hat es nicht geschafft, die entsprechenden WHO-Stellen zu korrumpieren. Was für eine Niederlage für Monsanto. Ging man doch sicherlich bisher davon aus, dass alle Felder – auch bei der WHO –  im Sinne von Monsanto besetzt seien…

Da waren Monsanto und die deutschen Waffenbrüder BASF und Bayer in Deutschland schon erfolgreicher.
Testbiotech berichtet:
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„Seit mehreren Jahren läuft ein Verfahren für die Neuzulassung von Glyphosat in der EU. Die deutschen Behörden unter der Federführung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sind hier federführend. Das Verfahren hätte 2012 abgeschlossen werden sollen, wurde aber bis 2015 verlängert. Grundsätzliche Probleme in diesem Zusammenhang sind die fehlende Unabhängigkeit der beteiligten Behörden und Institute (so ist zum Beispiel die Expertenkommission für Pestizide des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) mit vielen VertreterInnen der Industrie besetzt.“

Die Rhein-Zeitung, Lokalredaktion Cochem-Zell, unter dem Druck der Schadensersatzdrohungen von Monsanto, sieht jetzt keine Möglichkeit mehr, dass eine Leserzuschrift zu diesem Thema veröffentlicht wird. Die RZ-Redaktion weiss, dass sie Leserzuschriften nicht auf Wahrheitsgehalt überprüfen muss. Ein Leserbrief ist schließlich eine Meinung eines Leserbriefschreibers. Die Pressefreiheit gerät aber trotzdem unter die Räder, wenn zur „Richtigstellung“ von Monsanto keine Leserzuschriften mehr entgegengenommen werden.

Ich bleibe dabei:  Pflanzenvernichtungsmittel wie z.B. „Roundup“ gehören nicht nur nicht mehr zugelassen, sondern auf der Stelle verboten, weil der Wirkstoff Glyphosat sich im Körper anreichert. Dafür gibt es alarmierende Hinweise. Und diesen Hinweisen sollten Rechnung getragen werden.

Marie-Luise Volk, Sprecherin der Bürgerinitative „Bürger/innen sagen NEIN zur Agro-Gentechnik“ im Landkreis Cochem-Zell

Hier noch ein aufschlussreiches Dokument, wie Behörden und Industrie zusammenarbeiten:

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Quellenangaben:

Buchcover Food Crash

Buchcover Food Crash

Foto „Wir machen Euch satt“, Privat Marie-Luise Volk, in der Bearbeitung von Wilfried Kahrs, qpress

Toxische Gesamtsituation, Text aus Buch „Unsere Nahrung – unser Schicksal“, Dr. Max Otto Bruker, S. 302, farblich gestaltet by Marie-Luise Volk

Roundup, Foto/Grafik: Mike Mozart, unveränderte Übernahme des Fotos, Quelle: Flickr, Verbreitung unter Namensnennung 2.0 Generic (CC BY 2.0)

Buchcover Der Stumme Frühling, von Rachel Carson, Becksche Reihe

Monsanto-Fahne, Foto/Grafik: Lisa @ Sierra Terra, unveränderte Übernahme des Fotos, Quelle: Flickr, Verbreitung unter Namensnennung 2.o Generic (CC BY 2.0)

Buchcover Tödliche Ernte, Richard Rickelmann, Econ-Verlag

Buchcover Food Crash – Wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr, Felix zu Löwenstein, Pattloch-Verlag

 

 

Pflanzengift Glyphosat

Pflanzenvernichtungsmittel Glyphosat

 

 

 

 

 

 

 

 

Monsanto distanziert sich 15082015

 

 

 

 

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5 Kommentare zu MonSanto – Mein Heiliger?

  1. Selbstverständlich halte ich zu Frau Volk, finde es enorm, wie sie sich engagiert und nicht den Mut verliert. Es ist auch völlig wurscht, ob in dem Agrargiftmix noch eine Sauerei mehr ist oder nicht (Tallowamin). Es ist halt so: die Wahnsinnigen haben allenthalben die Herrschaft ergriffen und halten das für Fortschritt, Wissenschaft, Recht – – – Nebenbei: Mon Santo heißt nicht Mein Heiliger, das Mon ist eine Verkürzung von Monte – Berg. und erinnert an Zeiten, in denen auch in Europa Berge und Landschaften noch Heiligenstatus hatten.

    • DANKE für den Mon Santo Hinweis. Ausgerechnet Monsanto mit Heiligem Berg in Verbindung zu bringen – das hört sich so scientologisch an.

  2. Nicht nur Insider kennen zwischenzeitlich „Monsanto“ und seine selbstlose Art uns schleichend zu vergiften! Skrupel oder Verantwortungsbewußtes Handeln gegenüber den Menschen werden durch die Geldmaschine ersetzt! Die Weltbevölkerung muß reduziert werden und somit ist alles gesagt!

  3. Ob „Mein Heiliger“ oder „Berg-Heiliger“, für mich ist diese Firma der -„Teufel in Person“, der für mich bis jetzt nicht existierte, weil ich
    schlicht an eine solche Figur nicht glauben wollte. Jetzt weiß ich, was oder wer ein „TEUFEL“ ist. U.T.C.

  4. 1.) Der Mehrheit der Mitarbeiter, Strategen, Entwickler, Finanziers … bei Monsanto denken sicher nicht an die Vernichtung der Menschheit. Sie denken,
    a) daß die Bio’s übertreiben,
    b) daß man mit Pflanzen-Patenten dicke Kohle einstreicht, und die ganze Landwirtschaft gleich mit. Wie mit dem Saatgut. Es ist nicht mehr selbst vervielfältigbar – man muß also dauernd kaufen.
    c) Daß dabei vielleicht einige sterben, kann den Mitarbeitern vielleicht manchmal bewußt werden. Aber auch dann werden sie sich sagen, auf der einen Seite sterben vielleicht manche, auf der anderen aber müssen manche nicht verhungern. (Sie glauben an die Natur-Produktivität durch Wissenschaft. Die Natur selbst würde uns nie ernähren können. Schwachsinn, allein in meiner Bäckerei mit 6 Filialen, wird mindestens 45% weggeworfen. Wenn es nicht noch bis auf meinen Tisch schafft.)
    2.) Und dann gibts da noch die paar Insider, Rothschilds, Abtreibungsbefürworter, Bohemian Grove Mitglieder, Satanisten … Aber sicher nur ein winziger kleiner Kern.

1 Trackbacks & Pingbacks

  1. BAYER will den monetären MonsanTOD sterben

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