News Ticker

Bares ist Wahres

Liebe Interessierte,

eines konnten wir bei der Bankenrettung in Zypern lernen: es waren die kleinen Sparer mit ihren Einlagen, die in Geiselhaft genommen wurden. Bei einer Nacht- und Nebelaktion wurden ihre Spareinlagen eingefroren. Und nicht nur das: Sie müssen Teile ihrer Ersparnisse für die „Bankenrettung“ abtreten. Derweil prüft eine aus Richtern zusammengesetzte Kommission, ob Insider kurz vor der mehrtägigen Bankenschließung große Summen von ihren Konten abgehoben haben. (RZ v. 2.4.2013) Im Zeitalter des „Mausklicks“ eine einfache Sache.

Diese Vorgehensweise hat sogar der Euromane und „Wirtschaftsweise“ Peter Bofinger wie folgt kritisiert: „Diese Quasi-Enteignung der Anleger würde nicht nur das Bankensystem in Zypern gefährden, sondern wäre eine Bedrohung für das Finanzsystem im gesamten Euro-Raum.“ Und weiter: „Es besteht die Gefahr, dass die Sparer in anderen Ländern verunsichert werden und ihre Konten räumen.“ Der Wirtschaftsweise erwartet, dass die Bilder der Menschen vor den gesperrten Geldautomaten psychologische Folgen auf die Entwicklung der Märkte haben werden. Hier geht viel Vertrauen verloren.“ Mit Verlaub, Herr Bofinger, wieso „Quasi-Enteignung“ und welches „Vertrauen“?

eu_steht_fuer_soviel_mehr_ueberwachung_kontrolle_Diktatur_eudssr_qpress„Bankeinlagen sind eine sensible Sache, da muss man schnell handeln, daher macht man es am Wochenende“, so Bundesfinanzminister Schäuble zur Enteignung der zypriotischen Sparer. Der stellvertretende SPD-Fraktions-vorsitzende Joachim Poß begrüßte die „Sonderabgabe“ auf Bankvermögen. Und Herr Trittin? Er hält die Zypern-Rettung und Beteiligung der Sparer an den Kosten im Grundsatz für richtig. Und Priska Hinz, haushaltspolitische Sprecherin bei den Grünen bezeichnete die Enteignungen als einen „notwendigen Schritt“.

Was wir bei der Enteignung der zypriotischen Sparer noch lernen durften, ist, dass das Kartengeld einen großen Nachteil hat. Wenn die Bankomaten wegen Sperrung kein Geld mehr ausgeben, sind wir von jetzt auf gleich vom Geldfluss abgeschnitten. Wenn online-banking nicht mehr möglich ist, dann können auch keine Überweisungen mehr getätigt werden. Der alte Spruch „Bares ist Wahres“ gewinnt wieder an Aktualität.

Ines Pohl, Chefredakteurin der Berliner Tageszeitung (taz) lobte beim TV-Presseclub am 7.4.2013 das Auftreten von Bundeskanzlerin Merkel. Sie fand es gut, dass Frau Merkel mit den Nazi-Bildern souverän umgeht, in dem sie diese Bilder einfach ignoriert. Die Respektlosigkeit, die mit solchen Bildern einhergeht, scheint aus ihrer Sicht nicht diskussionswürdig zu sein.

Eine Anruferin wollte dann auch wissen, warum aus dem gesamten Euro-Raum keiner bereit ist, Frau Merkel bei diesen Anwürfen in Schutz zu nehmen, konnte von den Teilnehmern des Presseclubs nicht beantwortet werden. Die Frage der Anruferin war berechtigt: Wo war denn der Aufschrei des Präsidenten der Europäischen Kommission, Barroso und anderen Präsidenten der EU? So etwas nennt man „Im-Stich-Lassen“  – daraus sollten wir Lehren ziehen. Mit der europäischen Solidarität scheint es wirklich nicht weit her zu sein.

Viele Grüße

Marie-Luise Volk, Gesundheitsberaterin (GGB) und Sprecherin der Bürgerinitiative „Bürger/innen sagen NEIN zur Agro-Gentechnik“ im Landkreis Cochem-Zell

(Angesehen 237 mal, 1 Besuche heute)

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*